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Droht der deutschen Mittelschicht das Aus?

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Offline Lt.Braun

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Droht der deutschen Mittelschicht das Aus?
« am: Juli 14, 2008, 12:47:59 »
"Prekariat" war gestern. Heute rückt die Mittelschicht zunehmend in den Blickpunkt des Interesses. Doch wie lange wird es sie noch geben? 44 Millionen Bundesbürger haben eine miese Stimmung.

Immer mehr befristete Arbeitsverträge. "Betriebsbedingte Kündigungen" infolge völlig unerwarteter "Restrukturierungsmaßnahmen". Reallohnverluste durch von der Inflationsrate aufgezehrte Lohnzuwächse. Eine überproportionale Beanspruchung durch Steuern und Sozialbeiträge. Zusätzliche Kosten durch (mittlerweile gebührenpflichtige) Kita- oder Studienplätze für den Nachwuchs. Kurzum: Die Stimmung der 44 Millionen Bundesbürger, die nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Mittelschicht angehören, ist miserabel. Das ungute Gefühl, geschröpfter Hauptfinanzier unseres Sozialstaates zu sein, paart sich mit Ängsten vor Statusverlust, allgemeinem Zukunftspessimismus und dem Eindruck, trotz harter Arbeit vom gegenwärtigen Wirtschaftsaufschwung nicht im Mindesten zu profitieren.

Dass sich aus diesem Missmut, dieser tief greifenden Verunsicherung politisches Kapital schlagen lässt, liegt auf der Hand. Vertreter von SPD und Linkspartei überbieten sich zurzeit in dramatisierenden Soziogrammen einer vermeintlich nur noch in "Unten" und "Oben" zu unterscheidenden Gesellschaft. Ihr Ziel: Sich selbst als soziales Gewissen der Nation zu stilisieren und dabei Systemverdrossenheit, wie Juristen wohl formulieren würden, "billigend in Kauf zu nehmen" oder gar absichtlich zu schüren. Wissenschaftler wie der Starsoziologe Ulrich Beck ("Die Risikogesellschaft") assistieren und warnen vor einer "Brasilianisierung" unserer Lebensverhältnisse.

Die Erwerbslosigkeit dürfte dieses Jahr unter die Drei-Millionen-Marke rutschen

Einem Abgleich mit der sozialen Wirklichkeit halten derlei antikapitalistische Horrorszenarien allerdings nicht stand. Die Erwerbslosigkeit, Anfang 2005 noch bei 5,2 Millionen, dürfte in diesem Jahr unter die Drei-Millionen-Marke rutschen. Und dass unser momentanes Wirtschaftswachstum in Höhe von 2,4 Prozent vollends an den Beschäftigten vorbeiginge, widerlegen die stattlichen Tarifabschlüsse der letzten Monate. Darüber hinaus ist das Aufschwungsjahr 2007 nicht in die DIW-Studie zur Schrumpfung der Mittelschicht eingeflossen, wie selbst Mitarbeiter des Instituts hervorheben. Und schließlich blenden Zerrbilder einer angeblich durchweg entsetzten, angstzerfressenen Mittelschicht die Tatsache aus, mit welch lakonischer Gelassenheit nicht wenige Normalverdiener hinnehmen, dass sich unsere Gesellschaftsstruktur im Zuge der Internationalisierung der Wirtschaft verändert.

Natürlich sind die Handlungsstrategien vieler Konzernleitungen, siehe in dieser Woche Siemens, von knallhartem betriebswirtschaftlichem Denken geprägt, das sich in den seltensten Fällen mit den Interessen der Gesellschaft deckt. Andererseits ziehen Unternehmen nur dann Investoren an, wenn sie rosige Rendite-Aussichten anzubieten haben. Die Realitäten der Globalisierung lassen sich nun einmal weder ignorieren noch (in einzelstaatlichem Rahmen) politisch steuern.

Deutschland bleibt "Reiseweltmeister"

Dass populäre Schlagwörter wie "Turbo"- oder "Raubtierkapitalismus", dessen ungeachtet, mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit in sich tragen, steht dennoch außer Frage. Aber ist die Republik deswegen gleich auf dem Weg in die soziale Verelendung? Nein, definitiv nicht. Deutschland bleibt beispielsweise - in diesen Wochen kaum zu übersehen - "Reiseweltmeister". Eben weil das sogenannte frei verfügbare Einkommen (der Mittelschicht) nach wie vor ausreicht, um in den Sommerurlaub zu fahren.

Das von Helmut Schelsky, einem der profiliertesten Sozialwissenschaftler der Nachkriegszeit, 1953 formulierte Ideal einer "nivellierten Mittelstandsgesellschaft" prägt uns nach wie vor dermaßen, dass es uns schwer fällt, offenkundige Status-Unterschiede, wie sie etwa in den angelsächsischen Ländern gang und gäbe sind, zu akzeptieren. Diese Fixierung auf Werte wie (relative) soziale Gleichheit und Sicherheit spiegelt sich nicht zuletzt in den jahrelangen, erregten Debatten über die - keineswegs unzumutbare - Hartz-Gesetzgebung oder die Gier einiger weniger Spitzenmanager, die vermeintlichen "neuen Asozialen" (Günter Grass), wider.
Der Systemverdruss wird zusätzlich angefacht.
Eine besonders bedenkliche Folge der zunehmenden Abstiegsängste des Mittelstandes: Der allgemeine politische und wirtschaftliche Systemverdruss wird zusätzlich angefacht. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und das Gefühl, in seinen Sorgen obendrein nicht ernst genommen zu werden, befeuern nun einmal die Apathie oder sogar Illoyalität gegenüber Marktwirtschaft und parlamentarischer Demokratie. Selbst die bürgerlichen Parteien reagieren inzwischen. Die CSU kämpft, pünktlich zu den bayerischen Landtagswahlen, für die Wiedereinführung der Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer. Ihre Schwesterpartei applaudiert, auch in Schleswig-Holstein, immer euphorischer. Und schon bald dürften weitere Reform- oder besser: Einschränkungsgesetze der Ära Schröder in Frage gestellt werden. Die Parteien wissen nur zu genau, dass es höchste Zeit.
ist, bei der gebeutelten Mittelschicht wieder ein bisschen Süßholz zu raspeln. Ob sich unser nivellierungs freudiger Sozialstaat auf diesem Wege sanieren lässt - die Gesamtverbindlichkeiten der öffentlichen Hand belaufen sich auf über 1,5 Billionen Euro -, muss sich allerdings erst noch erweisen

 



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